Unschuld, Naivität, Einfachheit, Klangreichtum. Die französischen Romantiker konnten es bis weit in das 20. Jahrhundert nicht lassen, sich auf bestimmte Charakteristika der frühromantischen
Poesie zu beziehen. 1908 hatte Ravel für die Kinder einer befreundeten Familie eine Fantasie zum Märchen „La belle au bois dormant“ (Dornröschen) als Klaviermusik zu vier Händen komponiert.
Später kamen vier weitere Titel hinzu. Schließlich veröffentlichte er die programmatischen Kompositionen unter dem Titel „Ma mère l’oye“ („Mutter Gans“) und instrumentierte sie für großes
Orchester. In der rein instrumental besetzten Carmen-Suite ist die Melange aus Eros und Gewalt, Eifersucht und Begehren eingefangen. Das Konzert von Saint-Saëns gehört zu den großen romantischen
Repertoire-Stücken im Gepäck virtuoser Cellistinnen und Cellisten.